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18.02.2023

Nierenversagen und andere Glücksfälle

Ich war unschuldige 22 Jahre alt, als mir die 2. Diagnose einer schweren, unheilbaren Krankheit gestellt wurde. Nun sollte also zu meiner Darmerkrankung “Colitis Ulcerosa” auch noch chronische Niereninsuffizienz dazu kommen. Na eh…. super. Eigentlich sollte der gefühlt 173igste Ultraschall eine Routineuntersuchung vor der gefühlt 67. Darmspiegelung werden. Gekotzt vom grausligen Abführmittel, leergesch***, körperlich und im Kopf ausgelaugt bekomm ich nun also serviert, dass meine Nieren viel zu klein sind. Welch schöner Tag… “Hat ihnen schon mal jemand gesagt, dass sie eine schwere Nierenerkrankung haben?” NEIN zum Geier - hat mir keiner.. Arschloch. 

Mir geht es aber gut? Kann also nicht sein. Aber first things first - jetzt lass ich mir zum Xten Mal einen Schlauch in den A*** stecken um mir anschließend sagen zu lassen, dass komischer Weise wieder kein Anzeichen von entzündlichen Stellen vorhanden ist. Ich habe mit dem Thema “Colitis Ulcerosa” abgeschlossen. Zeit wirds, dass in der Krankenakte vermerkt wird, dass die unheilbare Krankheit geheilt ist. 

Meine Mama hat mir nicht nur einmal in diesen Jahren der aktiven Darmerkrankung gesagt, dass ich mich damit auseinandersetzten soll, krank zu sein. Nicht einmal habe ich nur ansatzweise daran gedacht mich als unheilbar krank zu bezeichnen. Nicht einmal habe ich mich selbst bemitleidet. Mit 18 Jahren, einem Gewicht von 49 kg auf 172cm habe ich gearbeitet und mich geweigert still zu stehen. Natürlich habe ich gewusst, dass ich etwas ändern muss um gesund zu werden. Und genau das bin ich mit 19 Jahren auch konkret angegangen: 

1.) LIEBESKUMMER überwinden: meine erste große Liebe hat mich krank gemacht. Ja richtig - das ist meine feste Überzeugung. Nicht der Mann sondern der Kummer, in dem ich gebadet habe.  Das habe ich damals zum ersten Mal unterbewusst erkannt. Ich musste also raus aus diesem Loch - schnellst möglich. Viel später erst konnte ich auch nachlesen, was ich instinktiv damals schon wusste: ändere dein Denken, nur dann kannst du auch gesund werden (sh. meine Buchempfehlungen)
2.) SELBSTMITLEID abschalten: Krank ist krank. Keine Frage. Man fühlt sich körperlich schlecht. Zeit sich damit zu beschäftigen, was mir helfen könnte daran etwas zu verändern. Hier begann mein absoluter Fanatismus alles zu lesen, was es zu lesen gab über meine Krankheit. Ich wusste nach kurzer Zeit ALLES darüber und begann nicht Ärzte alleine entscheiden zu lassen, sondern wirkte beim Prozess der Entscheidungsfindung, wie ich behandelt werde aktiv mit. 
3.) VERLEUGNUNG: bis zu einem gewissen Grad ist es GUT sich nicht mit dem eigenen “krank sein” zu beschäftigen. Weiterbildung über Fakten: ja unbedingt. 24/7 über das krank sein nachdenken, andere Menschen damit zuzutexten, laufend über die nächsten Untersuchungen, Laborergebnisse und “was passiert wenn” nachzudenken ist aber zu 100% NICHT HILFREICH. Ich habe es abgestellt. Alles zu seiner Zeit. Und fürs Jammern habe ich mir sehr wenig Zeit eingeräumt.

Die unheilbare Krankheit Colitis Ulcerosa hat sich seit 2003 nicht mehr gezeigt. Ist das jetzt ein Wunder? Nein ganz sicher nicht. Meine Meinung: es ist zu 90% das richtige Mindset. Diese (und viele andere Krankheiten) sind stark psychosomatisch. Nachdem ich mich gezielt nach meinen eigenen 3 Regeln gerichtet hatte, passierte folgendes: 

1.) Ich konnte endlich mit einer psychische
n und dadurch auch körperlich belastenden Situation abschließen
2.) Ich entdeckte meine Leidenschaft zu lesen und mich weiterzubilden
3.) Mein Selbstbewusstsein hat sich auf einen Schlag gebessert, weil ich nicht mehr das Gefühl hatte fremd bestimmt zu sein. Etwas selbst in die Hand zu nehmen ist befreiend.

Dieses Selbstbewusstsein sollte mir helfen, die nächsten Steine auf meinem Lebensweg auch zu beseitigen. Aber das wusste ich damals natürlich noch nicht.. 

Fazit: jedes vermeintliche Pech, kann zum Glücksfall werden. Alles eine Frage der Einstellung.

#tobecontinued